Johann Bacher, Edgar Holzknecht

2015-06-18 | Refugium

Johann Bacher
Digitale Sozialforschung – Globale Arbeitsbedingungen – Regionale Verantwortung
Masterarbeiten
www.jku.at
kuratiert von Christoph Jungwirth

Edgar Holzknecht
Ausstellung der Arbeiten ‚Am Wasser‘
www.edgarholzknecht.at
unter der Patenschaft von Energietechnik Bogner

Stefan Lehrbaum
Kulinarische Generalprobe

Edgar Holzknecht
12. Juni 1962 in Salzburg – Studium der Malerei und Graphik an der Hochschule für Gestaltung in Linz
1991 Diplom – seit 1992 freischaffender Künstler – lebt und arbeitet in Garsten.

Neue Arbeiten – “Am Wasser” – eine Annäherung in Bildern.
Die Schau bietet Einblicke in den Schaffensprozess des Malers, – vom “unvollendeten” Werk bis hin zur “fertigen” Arbeit.

Digitale Sozialforschung
Google, Facebook & Co produzieren täglich Milliarden von Daten, die der Sozialforschung noch nie dagewesene Einblicke in das Gesellschaftsverhalten ermöglichen. Moderne Big Data Verfahren bzw. Anwendungen sind mittlerweile in der Lage, enorme Datenmengen automatisiert auszuwerten und der Sozialforschung in Echtzeit zur Verfügung zu stellen. Im Zuge des NSA Überwachsungsskandals und der anhaltenden Kritik an Google sowie der damit verbundenen Datenschutzdebatte stecken in der digitalen Sozialforschung aber auch erhebliche Konfliktpotentiale, die es noch zu lösen gilt.

Sebastian Naderer geht in seiner Masterarbeit modernen Verfahren der digitalen Sozialforschung auf den Grund und untersucht in diesem Zusammenhang das Integrationspotential der quantitativen Onlineforschung (Big Data) mit der qualitativen Onlineforschung (Netnographie). Im Zuge dieser wissenschaftlichen Auseinandersetzung und beruflichen Erfahrung fordert Naderer ein radikales Umdenken von Wissenschaft wie Praxis ein, um in Zeiten zunehmender Digitalisierung und Automatisierung auch in Zukunft noch Schritt halten zu können.
Sebastian Naderer (Masterstudent am Institut für Soziologie)

Globale Arbeitsbedingungen
„Human-as-a-Service“: Digitale Arbeit auf Amazons Mechanical Turk. Amazon Mechanical Turk ist eine online-Plattform für digitale Arbeit, auf der nach Angaben von Amazon 500.000 ArbeiterInnen („TurkerInnen“) aus 190 Ländern registriert sind. Die dort vermittelten Arbeitsbeziehungen sind durch wesentliche Macht- und Informationsasymmetrien zulasten der digitalen ArbeiterInnen gekennzeichnet, die vorwiegend auf die Design-Muster der Plattform zurückzuführen sind. Durch die globale Reichweite der Plattform werden zudem die oft stark ausgeprägten, sozioökonomischen Unterschiede der zugleich hochfragmentierten, international situierten TurkerInnen in einem Marktmechanismus verdichtet. Dadurch ermöglicht die Plattform ArbeitgeberInnen („RequesterInnen“), internationale Kaufkraft- und Lohndisparitäten kostenoptimiert und flexibel auszunutzen.

Markus Ellmer stellt diese „neuen“, technologie-determinierten Arbeitsbedingungen und Spezifika digitaler Arbeit anhand von Amazons Mechanical Turk dar. Neben einer kritischen Darstellung der dort vorherrschenden Arbeitsbeziehungen werden auch gesellschaftsbezogene Potentiale digitaler Beschäftigungsformen thematisiert. Als Abrundung werden einige Vorschläge präsentiert, wie den skizzierten Problemfeldern begegnet werden kann und wie Rahmenbedingungen für digitale Arbeit künftig aussehen können.
Markus Ellmer (Student der Sozialwirtschaft)