Stadtvilla Klosterneuburg

Inmitten der dichten Altstadtbebauung von Klosterneuburg gab es eine Baulücke, einen alten Weingarten, der die geschlossene Bauweise der Martinstrasse unterbrach.

Das Wohnhaus als Typus einer Villa mit Atrien versucht die Logik der Altstadtstruktur zu nutzen, um das Grundstück dicht zu bebauen und gleichzeitig mit der Atmosphäre eines Gartens zu vereinen. Vier Höfe mit unterschiedlichen Stimmungen und Proportionen durchstoßen die Dachplatte der eingeschossigen Bebauung und strukturieren den Raum darunter in annähernd rechteckigen Feldern.

Die Straßenfassade orientiert sich in Höhe und Materialität an der Bebauung der Nachbarschaft. Sie ist mit nur wenigen Öffnungen versehen. Ein Küchenfenster stellt den Bezug zur Strasse her. Unter einem der Höfe – dem Kräutergarten – um fast ein Geschoß tiefer auf Straßenniveau gelegen, befindet sich die Garage mit einem Einfahrtstor und einer Öffnung zum Müllsammelraum. Der eigentliche Eingang wird von einem durchlaufenden Spalt in der Straßenmauer symbolisiert. Durchschreitet man ihn, steht man im Eingangshof. Eine Treppe führt hoch zur Haustür, immer noch 132 cm unter dem Erdgeschoß. Garderobe, Garagenabgang und ein WC befinden sich in diesem Empfangsraum. Mit einem Knick nach rechts in Richtung Licht weitet sich der überhohe Raum die letzten Stufen hinauf in den zentralen Saal.

Der Blick kann bereits über den Wohnhof durch die überdachte Loggia einem Schwimmbecken entlang bis in den hinteren Garten dringen. Der vierte Hof ist begrünt.
Wohnraum, Küche, Bibliothek und Büro liegen auf einer Seite des zentralen Wohnhofes, Gästezimmer, Bad und Schlafzimmer auf der anderen. Die meisten Räume grenzen an mehrere Patios. Das Resultat sind spannungsreiche Durchblicke und Lichtstimmungen. Der Raum fließt metaphorisch zwischen den Höfen, zwischen Quadern aus Licht und Luft.

Status
Gebaut

Klosterneuburg
2007-2009

Fotos
Kurt Hörbst

Auszeichnungen
‘Das beste Haus’ Architekturpreis 2011

Team
Christian Spindler
Michael Albrecht
Gernot Hertl