Sportarena Wien

Eine Schichtung von vier Kuben mit unterschiedlichen Nutzungen lässt ein städtebauliches Ensemble entstehen, das von Leichtigkeit und Offenheit gekennzeichnet ist. Die Variation in Dimension und Höhe der Baukörper zeichnet eine skulpturale Silhouette, eingebettet in den Grünraum der beiderseits liegenden Parklandschaften. Zwischenräume werden zu großzügigen Erschließungsflächen, die eine selbstverständliche Gliederung in unterschiedliche Zutrittsbereiche ermöglichen. Der höchste Körper hängt zwischen den drei Sporthallen, er schiebt sich gedanklich nach oben und bildet im Herz der Anlage den Multifunktionsraum 2, der hier ideal als VIP-Raum genutzt werden kann.

Die großen Sportflächen liegen im Untergeschoss. Dadurch gelingt es, ebenerdig weit zu öffnen und eine visuelle Durchlässigkeit auf Zuschauerebene anzubieten. Vom Foyer aus hat man die Übersicht in alle Sportbereiche. Darüber kleiden Fassaden aus weißem Streckmetall die Gebäude ein, sie verleihen dem Ensemble Eleganz und unterstreichen dessen Leichtigkeit. Mauerpflanzen sind punktuell in die Fassade gesetzt, sie wachsen in Schalen hinter dem Streckmetall.

Das Verschieben zweier Körper definiert Vorplatz und Eingang für die Zuschauer, genug Raum zur Vorbereitung auf das Ereignis. Der Weg führt entlang der Ballsporthalle nach innen und wird vom Restaurant flankiert, welches sich auch zum Park hin öffnet. Der externe Zugang, der auch parallel zu Veranstaltungen nutzbar ist, liegt im Nordwesten.

In der Ballsporthalle werden die fixen Tribünen als Galerie von der Eingangsebene abgehoben ausgeformt. Ein Teil davon wird für den VIP Bereich verwendet und ist direkt mit dem Multifunktionsraum 2 in der Mitte der Anlage sowie einem Dachgarten verknüpft. Vom umlaufenden Gang im Erdgeschoss gibt es Blicke aufs Spielfeld und ins Freie.

Auch Leichtathletik- und Kunstturnhalle hängen über die ‚Gassen‘ der Zwischenräume am Foyer. Ebenerdig betritt man ihre Zuschauergalerien. Die Sportler haben einen gemeinsamen Zugang aus Nordosten, die Garderoben liegen zentral unter dem Foyer und von hier aus sind alle drei großen Sportfelder angebunden.

Der Nebeneingang für Mitarbeiter, Presse und Nutzer der Fitness- und Multifunktionsräume führt auch direkt ins Obergeschoss des Kunstturnbaukörpers.
Begrünte Höfe gliedern die Hallentiefe in kleinteiligere Bereiche und bieten zusätzlichen Aufenthalt im Freien an.

Der Freiraum ist als Parkanlage gedacht, die die Sporthallen umspült, mit unterschiedlichen Bodenausformulierungen an jeweiligen Seiten. Im Süden geht der Shared Space fließend in den lebendigen Vorplatz der Anlage über, für das Restaurant wird der Platz zum Gastgarten. Die bestehende Parkanlage reicht bis zum Haus, hier werden im Vorfeld des Nebeneinganges auch großzügig überdachte Fahrradabstellplätze angeboten. Im Osten entsteht ein Sandplatz mit einem schattenspendenden Blätterdach von Lederhülsenbäumen. Von Norden her gesehen erhebt sich die Anlage über eine Sockelfassade unter dem offenen Band. Hier führt der Sportlerzugang in die Untergeschossebene, auch eine im Gelände eingeschnittene Parkplatzfläche nutzt den Höhensprung.

Das Ensemble als Sport-Campus schafft fließende Übergänge zum urbanen Raum, es wird zur Stadt im Kleinen.

Status
Wettbewerb, Anerkennung

Wien
2021

Projektpartner
Jorge Domingues Arquitectos
Joaquim Portela Arquitetos

Renderings
Jorge Domingues Arquitectos
HERTL.ARCHITEKTEN

Team
João Magalhães
Patrícia Silva    
Airam Eloende González Dorta
Ursula Hertl
Gernot Hertl