Pflegeheim Eggelsberg

Das bestehende Grundstück wird geteilt, der neue Solitär an der nordöstlichen Ecke, welcher als Wohnbau oder Betreubares Wohnen genutzt werden kann, wirkt adressbildend und übernimmt mit dem Besetzen der Strassenecke und seiner Ausrichtung die vorherrschende Struktur der Umgebung.

Dahinter liegt das neue BAPH Eggelsberg auf einem Grundstück mit von knapp 6.000 m², welches so proportioniert ist, dass es viele Reize der Topografie für die Bewohner ausspielen kann. Es orientiert sich in seiner Ausrichtung nach den Grundstücksgrenzen und schafft durch die Ausbildung dreier Gebäudetrakte einladende Aufenthaltszonen, die sich in einen geschützten Vorplatz, die Parkanlage und den Sinnes- und Therapiegarten gliedern.

Über den Parkbereich erreicht man den großzügigen Vorplatz, welcher mit seinen Bänken und Bepflanzungen nicht nur zum Verweilen einlädt, sondern auch als Rettungszufahrt dient. Dabei zieht sich der Vorplatz unter das Gebäude, ein gedeckter Aufenthaltsbereich entsteht und auch die Fahrräder finden einen geschützten Abstellplatz. Hier befinden sich auch andere wichtige öffentliche Anlaufstellen wie Verwaltung, Frisör & Fußpflege oder Sozialberatungsstelle. Von der zentral gelegenen Eingangsloggia mit Windfang, folgt der Blick durch die Eingangshalle in die Parkanlage. Die Orientierung in der Eingangshalle fällt sehr leicht, alle öffentlichen Bereiche sind von der Halle sternförmig erreichbar und man erblickt sofort den Lift, das Sekretariat, das Cafe oder auch den Mehrzweckraum, welcher sich, gemeinsam mit der Eingangshalle und einer gedeckten Loggia zum Garten hin öffnet.

Getrennt von den öffentlichen Zugangs-/ bzw. Aufenthaltsbereichen befindet sich die Anlieferung in einem eigenen Gebäudetrakt mit geschütztem Rangierbereich, Garagen, Werkstatt und Müllplatz. Diese Seperierung wird auch im Gebäudeinneren konsekvent weiter gezogen, bis zum Lastenlift und der Verteilung in die Obergeschoße findet keine Überschneidung mit den Besuchern oder Bewohnern statt.
Die drei Obergeschoße sind optimiert für die drei Bewohnergruppen. Ein zentraler Pflegestützpunkt gegenüber dem Lift mit angrenzendem Wohn-/Essbereichen sowie den Loggien bieten einen übersichtlichen und hellen Arbeits- und Aufenthaltsbereich. Ausblicke in die verschiedenen Außenbereiche des Pflegeheims sind von den Wohnbereichen gut möglich. Von dieser zentralen Zone gelangt man über kurze Wege in die Gänge und Zimmer, welche in den drei Gebäudetrakten verteilt sind und eine gewisse Privatheit entstehen lassen. Im ersten Obergeschoß befindet sich die Demenzstation mit direkt angrenzendem Sinnes- und Therapiegarten, welcher optisch getrennt von der Parkanlage eben eingebettet im Hang einen geschützten Freiraumbereich bietet.

Der kompakte Baukörper zusammen mit einer gut gedämmten und wärmebrückenfrei ausgeführten Fassade sorgt für einen geringen Energieverbrauch im Winter. Eine konsequente Außenverschattung zusammen mit einer Nachtkühlung über RWA bzw. Oberlichten des Gebäudes halten auch bei hochsommerlichen Temperaturen direkten Wärmeeintrag ab bzw. sorgen dafür, dass die Speichermasse des Gebäudes wieder auskühlen kann. Damit können Wärmespitzen auch ohne aufwändige Haustechnik weggepuffert werden. Eine Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung erhöht zusätzlich die Luftqualität und trägt so zu einer besseren Wohnatmosphäre bei. Eine optimal ausgerichtete Solaranlage am Dach wird zur Brauchwassererzeugung eingeplant.

Status
Wettbewerb 3. Preis

Eggelsberg
2014

Modell
Martin Svejda

Team
Margit Haider
Christian Spindler
Gernot Hertl