Gemeindeamt Radegund

DER ORT MIT REICHHALTIGER VERGANGENHEIT
Wir möchten das Quartier zu einer unverwechselbaren, lebenswerten und schönen Heimat für die zukünftigen BewohnerInnen machen. Über die Wohnanlage hinaus gedacht vernetzt sich diese – die alten Strukturen und Wege aufgreifend – mit dem Flussufer und der südlich anliegenden Umgebung.

Die Gebäude rücken zusammen, bleiben aber doch locker und stehen im Dialog mit der Umgebung. Das Ensemble wirkt einladend. Im Binnenraum entsteht ein naturnah begrünter, fließender Freiraum – eine grüne Lunge.

In Ergänzung dazu werden neue Durchwegungen, Plätze, Erlebnis- und Naturräume hinzugefügt, die Atmosphäre des heterogen gewachsenen Ortes wird gestärkt.

Die kleine Rambla wird zur Attraktion für die ganze Stadt.Dabei changiert das erlebte Bild zwischen einem durchgrünten Park mit einzelnen Häusern und der Geborgenheit von Quartiersräumen.

In der 2. Stufe des Wettbewerbsverfahrens legen wir die öffentliche Parkierung gesammelt ans westliche Ende des Planungsgebietes in eine neue begrünte Kiesfläche, um den ankommenden Verkehr schon hier abzufangen und das Flussufer samt beruhigtem Straßenzug weiter zu attraktivieren. Auch die Einfahrt in die Bewohnergarage ist nach Westen verlegt.

BAURAUM
Die Wohnanlage ist als ein Ensemble aus fünf Parkvillen gedacht, die sich entlang der umlaufenden Hangkanten eines sanften Hügels gruppieren. Sie muten dabei fast wie eine kleine Festung an, schmiegen sich dabei in die Form des Areals ein und stellen Bezüge zur Umgebung her. Der Bestandsturm wird in das Ensemble integriert, aus unserer Sicht auch in funktionaler Hinsicht und vermeidet ein schwieriges Herauslösen – auch zeitlich – für eine Hotelnutzung.

Das nunmehr leichte Anheben gegenüber der Umgebung vernetzt die Gemeinschaftsnutzungen der Bewohner mit dem Grünraum der Mitte und bietet entlang des öffentlichen Raumes einen adäquaten Auftritt der Sockelzone mit 3,5m Raumhöhe. Über das angekaufte Grundstück im Süden erweitert sich die Landschaft nach Südosten, wodurch eine zusätzliche attraktive Passage in die Altstadt entsteht.

Den Standort für ein Hotel schlagen wir am Villenareal vor und verlängern damit die den Straßenraum rahmende Bebauung, die bestehende Garage wird dadurch ersetzt. Ein neuer Baukörper ist aus modular zusammengesetzten Holzraumelementen gedacht, welcher mit hohem Vorfertigungsgrad nachhaltig zu errichten wäre. Das Grundstück der ehemaligen Gärtnerei wird für die Ersatzparkierungsflächen vorgesehen.

GRÜNRAUM
Das Wohnquartier umspannt den Park als verwunschenen Garten, der zum sinnlichen Erlebnis werden soll, das eine Vielzahl an Versteckmöglichkeiten, Ruheorten, und einfach Natur-Einatmen auf Lichtungen aufweist. Die Räume zwischen den Häusern sorgen für Durch- und Ausblicke, und viel Sonne. Die neue Topografie fließt dazwischen als Parkanlage hindurch.Das Grün der Umgebung, am Ufer wie auch in den Privatgärten, werden zur Ergänzung im neu gelebten Viertel.

Die größere Parkplatzfläche kann unter Nutzung der bestehenden Bäume ein kühlendes Blätterdach mit den Vorteilen der Entsiegelung verbinden. Der Asphalt wird durch eine wassergebundene Schüttung als Versickerungsfläche ersetzt.

VERKEHRSRAUM
Das Wegenetz im Quartier muss nur sanft verändert werden, um eine Reihe an Vorteilen ausspielen zu können. Die geforderte Anzahl an oberirdischen Parkplätzen wird dabei am westlichen Rand des Areals konzentriert, es entstehen viele neue Grünflächen mit qualitativen Aufenthaltsorten und Fußwegen, der Grünraum am Ufer verkehrsberuhigt.

Die Garage wird als dichte Wanne mit einer Einfahrt über der hundertjährigen Hochwassermarke eingegraben. Der Erdaufbau für Baumbepflanzungen darüber formt eine sanfte Hügellandschaft, welche das Wohnquartier autofrei hält.

Um das neue Quartier führen Gehsteige, die als Arkaden unter den Häusern durchgeführt werden und dort adäquate Portale für allgemeine Nutzungen bieten. Zwischen den Häusern verbinden sie sich mit den Parkwegen. Fahrradwege werden im gesamten Planungsgebiet geführt und binden an das bestehende Wegenetz an.

Zum Fluss hin wird die verkehrsberuhigte Rambla zur attraktiven Begegnungszone am Ufer, das hier in Ergänzung zu den bestehenden Terrassen auch mit Sitzstufen bespielbar wird.

WOHNQUARTIER AUS PARKVILLEN

Die neuen Wohngebäude weisen als kompakte Baukörper ein sehr gutes Verhältnis zwischen Volumen und Außenhülle auf. Mit verputzten Lochfassaden sind sie im Rahmen der OÖ Wohnbauförderung zu errichten, auch die großteils vorgesetzten Balkone wirken neben einer bestmöglichen Ausnutzung der Sonne ressourcenschonend und wirtschaftlich.

Treppenhauskerne liegen im Zentrum der jeweiligen Häuser und erhalten Tageslicht über Lufträume von oben. Dadurch können die Außenwände umlaufend für belichtete Aufenthaltsräume ausgenutzt werden. Fußläufig erschlossen werden die Wohnungen parkseitig über eingeschnittene Zugangsloggien, welche auch gedeckte Fahrradabstellplätze anbieten.

Allen Wohnungen sind Freibereiche in Form von Balkonen oder Loggien zugeordnet.

Gemeinschafts- und Erlebnisräume mit prägen die soziale Nachhaltigkeit im Alltag. Früchte und Gemüse aus Beeten, Naschgärten und Obstwiesen, das gemeinsame Ernten und Einkochen werden zu nachhaltiger Nahversorgung.

(Wettbewerbstext Stufe 2)

Status
Wettbewerb 2. Preis

Vöcklabruck, Oberösterreich
2025

Team Wettbewerb
Julia Gasse
Airam Eloende González Dorta
Ursula Hertl
Gernot Hertl