Katholisches Kompetenzzentrum

Einfassung des Areals
Die Bebauung dient der visuellen Einfassung des Areals und bildet dahinter einen geschützten Grünraum. Sie nimmt über Fluchten und Richtungen Bezüge zur Umgebung auf und ist als additive Reihung des klassischen Stadthauses gedacht, wodurch auch ein logisches Weiterbauen nach Osten hin ermöglicht wird.

Stadtloggia als überdachter Platz
An der Zugangsecke ist eine Stadtloggia gedanklich aus den Baukörpern herausgeschält, sie ist symbolischer Eingang und ins Gebäude erweiterter Vorplatz zugleich. Die Öffnung ist als Referenz an die Sakralbauten am Areal gewölbt ausgebildet und verjüngt sich nach hinten, um der sehr offenen Zugangsgeste einen geschützten Gartenabschluss gegenüberzustellen. Der Durchblick ins Grüne und auf die Kirche wird inszeniert, die inhaltliche Bedeutung des katholischen Zentrums durch das Loch in einer sonst einfachen Hülle abgebildet.

Zwei Häuser – eine Anmutung
Eine schmale Fuge trennt die beiden Gebäude zwar subtil in zwei Einheiten, ihre Anmutung verweist jedoch klar auf die Gemeinsamkeiten der Bebauung. Zwei Häuser als Teil des Stadtgefüges und des katholischen Areals.Die klaren Körperzuschnitte bilden für sich kompakte Solitäre, die einer städtebaulichen Logik folgend aneinandergereiht stehen. Verputzte Fassaden sind von einer Textur aus einzelnen Fensteröffnungen gegliedert. Umlaufende Metallfaschen verstecken Raffstorekästen zur Verdunkelung und Beschattung. Sie gleichen die Größen der Fenster an jene der Loggienöffnungen an, wodurch eine einheitliche Gestaltung entsteht. Die variierende Dichte der Lochfassade erzählt von der Nutzung dahinter.

Caritas Bürogebäude
Ein gläserner Sockel öffnet den Caritas-Laden als Schaufenster zum Straßenraum und führt in die Platzloggia. Hier liegen linkerhand die Zugänge in den Laden und ins Büro. Eine Eingangshalle wird von einem Atrium erhellt, sie schafft vertikale Blickbeziehungen unter den Geschossen. Die räumliche Organisation ist einfach. An einer Kernzone, die Erschließung, Nebenräume und offene Begegnungszonen wie Besprechungsinseln aufnimmt, sind beidseitig flexibel unterteilbare Arbeitsplatzflächen angelegt. Größe und Transparenz können ebenso wie akustische Trennungen je nach Bedarf definiert werden, dadurch sind Gruppen- wie Einzelbüros auch gemischt möglich. Die Lochfassade erlaubt simple Zwischenwandanschlüsse im Gebäuderaster. Im obersten Geschoss entsteht über dem Gewölbe der Stadtloggia eine Dachterrasse mit Sitzstufen und Pflanzenbeeten.

Kindergarten
Auch der Kindergarten wird im Innern durch ein Atrium erhellt, er bildet die unteren beiden Geschosse des südwestlichen Baukörpers entlang des Schwesternweges. Um die Mitte mit offener Treppe sind alle Funktionen gereiht. Die Gruppenräume öffnen sich über eine vorgelagerte Veranda zum Garten hin. Garderoben haben einen direkten Ausgang auf die Veranda, eine Freitreppe bindet auch das Obergeschoss an den Freiraum an. Im Erdgeschoss läuft das Atrium über den Speisebereich in eine Loggia, der Blick fällt in den Pfarrgarten.

Wohnungen
Die beiden Geschosse über dem Kindergarten nehmen dessen Struktur der Raumschichten für die Wohnungen auf, wodurch eine einfache und wirtschaftliche Bauweise ermöglicht wird. Ein eigener Zugang mit Treppenhaus befindet sich – bewusst von den öffentlichen Funktionen an der Gebäudeecke differenziert – am Schwesternweg. Jeder Wohneinheit ist eine Loggia vorgelagert, die Wind- und Regenschutz bietet und damit die Aufenthaltsqualität im Freien steigert. Die Wohnungen profitieren vom Blick ins Grüne.

Verkehr und Wege
Die Einfahrt auf das Areal wird zur Vorfahrt an der Platzloggia. Diese kann im Bedarfsfall als Feuerwehrdurchfahrt und zur Bewirtschaftung des Gartens dienen. Entlang des Carla sind erdgeschossige Parkplätze angeschlossen.Die Tiefgarage ist als effizienter Umfahrtsring ausgebildet, dessen Tragstruktur jener der darüberliegenden Bebauung folgt. Die Grünflächen bleiben großteils auf gewachsenem Boden. Eine klare Aufschließung sorgt für eine gute Orientierbarkeit.

Status
Wettbewerb, 4. Preis

Salzburg
2015

Renderings
MISS3

Team
Cornelia Bräuer
Airam Eloende González Dorta
Christian Spindler
Ursula Hertl
Gernot Hertl