Kaiserhof

Das in zwei Teile gegliederte Ensemble wird über eine großzügige Terrasse erschlossen, die einer Sackgasse ähnlich den Übergang von privat zu öffentlich repräsentiert. Sie liegt lärmgeschützt an der Rückseite des Hauptbaukörpers und leicht ansteigend über dem großzügig begrünten Innenhof. Die weiterführende Verästelung des bestehenden Wegesystems schafft jene freiräumlichen Schwellen zwischen Innen und Außen, die eine lebendige urbane Nachbarschaft ermöglichen. Lediglich der große Lebensmittelmarkt wird betont präsent über die bestehende Nord-Süd-Achse erschlossen. Die Ein- und Ausfahrt erfolgt von Süden. Die Tiefgarage ist in Teilen als sanft geneigte Rampengarage konzipiert, um einerseits dem natürlichen Geländeverlauf zu folgen und andererseits im nördlichen Bereich ein zusätzliches Geschoß zu erhalten.

Durch die Tiefe des Hauptbaukörpers wird es möglich, großzügige Penthäuser mit Altstadtpanorama sowie Ost-West-Orientierung zu entwickeln und für die darunterliegenden Wohngeschosse Atrien zu integrieren, die trotz emissionsstarker Straße auch eine qualitätsvolle Westausrichtung gewährleisten. Es erscheint uns wichtig, dass sich die Wohnungen vom öffentlichen Raum der Straße nicht abwenden, wodurch der Charakter einer lebensfeindlichen Durchzugsstraße sich nur negativ verfestigen würde. Urbanität entsteht durch visuellen Austausch, Kommunikation… und das sollte im Sinne der gesamtstädtischen Entwicklung aber auch im Sinne des Schaffens einer attraktiven Wohnadresse jedenfalls vermieden werden. Der Wohnturm an der ruhigen Nebenstraße ist dominant südorientiert und besitzt in den beiden unteren Etagen vorgelagerte private Gärten und Terrassen.

In Summe entsteht ein sehr eigenständiges Ensemble mit vielfältigen verbindenden Eigenschaften, die den Bauwerken eine den Kontext stärkende Position verleihen. Es entsteht ein Stück „Stadt im Kleinen“, die urbane Vitalität allseits stimuliert und eine signifikante Adresse am Rande des historischen Zentrums und in unmittelbarer Nähe zum Donaupark bildet.

Status
Gebaut

Linz
2009-2020

Projektpartner
RieplRiepl Architekten

Auftraggeber
Lentia Projektgesellschaft mbH

Fotos
Dietmar Tollerian

Team
Airam Eloende González Dorta
Gregor Wakolbinger
Christian Spindler
Peter Riepl
Gernot Hertl