Haus am Attersee

Auf das verhältnismäßig kleine Grundstück ist ein rechteckiges Ensemble aus Haus, Gartenmauer, Vorplatz und Terrassengarten gefügt, das klare Raumeinfassungen bestimmt, sowohl innen als auch außen. Das über die Gartenmauer auf den Vorplatz hinausragende Obergeschoß bietet eine gedeckt Zugangszone und ist als ein einziger großer Aufenthaltsort gedacht. Auf die straßenseitige Autobahn reagiert der Raum mit einem Patio, der im Norden Südlicht erlebbar macht, eine zweite Öffnung ist aus der südlichen Ecke geschält. Sie konzentriert den Blick in Richtung See und Berge. Sie formuliert durch die rückversetzte Verglasung auch eine Loggia aus, die das Ende der Raumabfolge Studio-Treppe-Küche-Essen-Salon einnimmt.

Im Erdgeschoß eröffnet unmittelbar nach dem Eingang die Treppe erste Blicke nach oben. Geradeaus weiter sind an einem Gang, in den von Osten her Tageslicht durch einen Spalt über dem Boden einsickert, die Schlafräume aufgereiht. Sie werden jeweils über eine dazwischenliegende Raumschicht aus Schrankräumen und Bädern begangen. Ein intimerer Blick ins Grüne bestimmt hier die Atmosphäre auf Terrassenniveau. Ein großer Kellerraum nutzt die Hanglage zur Öffnung nach Süden. Er erlaubt eine Vielzahl an Möglichkeiten, die über jene eines Wohnzimmers hinausgehen, bespielt zu werden.

Die reduzierte Komposition aus Quader und eingeschobener Gartenmauer lässt den Platz größer erscheinen, als er ist. Ihre Prägnanz wird von der steinern anmutenden Faserzementfassade verstärkt. Das Haus versteht sich als unaufgeregter Beitrag zum Schließen einer Lücke in der dörflichen Siedlungsstruktur.

Status
Gebaut

Seewalchen am Attersee
2010-2013

Fotos
Paul Ott

Team
Michael Albrecht
Gernot Hertl