Geschäftshaus Mozartkreuzung

Das an der Mozartkreuzung stehende Geschäftshaus wurde 1955 nach Plänen der Architektengemeinschaft Wiser-Pfaffenbichler-Bamer errichtet. Das Gebäude sollte zu dieser Zeit eine Aufweitung einer Engstelle der Rudigierstraße durch einen großzügigen Arkadengang erzeugen und damit das Verkehrsproblem an der ersten Straßenbahnkreuzung im Stadtzentrum lösen. Das neungeschossige Haus stellt einen bedeutenden Beitrag der österreichischen Nachkriegsmoderne dar. Der Typus Hochhaus sollte im Geist der Wiederaufbauzeit als Symbol für den Aufbruch in eine moderne Zukunft wahrgenommen werden. Ein Auflegen des Gebäudes auf eine in steinerne Säulen aufgelöste Sockelzone entspricht auch dem Ausdruck der internationalen Moderne, das Gebäude schwerelos erscheinen zu lassen.

Gerade dieser feine Raster aus Granitstützen und horizontalen Bändern wurde durch mehrere Überbauungen im Laufe der Zeit verunklärt. Mit dem Freischälen der klaren Struktur, einem Ergänzen mit Bändern aus Tauern Grün Serpentinit und einem Einbau von großflächigen Schaufenstern in Messingrahmen erstrahlt das Geschäftshaus wieder in jenem Glanz, der an die Fünfziger Jahre erinnert. Die Arkade wird zum selbstverständlichen Teil des klassischen Rasters und bekommt seine ursprüngliche Höhe zurück.

Im Inneren verbinden neue Treppen das Geschäft nun auf drei Etagen. Die offenen Grundrisse und der Ausblick in den Straßenraum lassen eine angenehme Weite verspüren. Der offene und repräsentative Auftritt verweist auf den baukünstlerischen Stellenwert des Hauses und lässt ein Wahrzeichen der Stadt Linz wieder erwachen.

Status
Gebaut

Linz
2019-2020

Fotos
Kurt Hörbst

Team
Bernhard Pammer
Airam Eloende Gonzalez Dorta
Ursula Hertl
Gernot Hertl