Gemeindeamt Radegund

Aufgreifen vertrauter Architekturelemente fürs neue Quartier
Der Übersiedelung des Gemeindeamtes vom historischen Ort in das neu entwickelte Quartier begegnen wir mit einem Aufgreifen von vertrauten Architekturelementen, die sich an den Wurzeln der ruralen Gemeinde St. Radegund finden lassen.

Dreiseithof mit verbesserter Proportion als Ort für die Gemeinschaft
Das neue Haus ersetzt den nordöstlichen Trakt der U-förmigen Anlage auf ähnliche, aber subtil präzisierte Weise. Die Verschränkung der Dächer erfolgt ohne Höhenversätze, das Andocken mit respektvollem Seitenabstand zum Vorsprung des hinteren Hofgebäudes, und die Proportion des neu entstehenden Halbhofes weist ohne jede Enge eine ausgewogene Balance zwischen Geborgenheit und einladender Offenheit auf.

Arkade und Loggia für geschützten Aufenthalt im Freien
Die vorgeschlagene Arkade weitet den Hof zusätzlich räumlich auf, sie wird zum Vordach mit natürlicher Beschattung und verweist auf den Eingang ins Gemeindeamt. An der Giebelwand des Hauses liegt als weithin sichtbares Zeichen eine Loggia vor dem Saal, die zum Luft Schnappen einlädt und von erhabener Position Blicke in die Umgebung inszeniert.

Freundliche Atmosphäre mit Sonnenlichtführung
Auch beim Eintreten ins Foyer gibt es sofort eine Blickbeziehung in die obere Etage, die in erster Linie der allgemeinen Nutzung des Saales dient. Tageslicht fällt durch ein Lichtband am First über den Treppenluftraum bis hier unten.

Niederschwelliger Empfang im Amtshaus
Rechterhand befindet sich das Bürgerservice als erste Anlaufstelle im Erdgeschoss. Es ist gemeinsam mit dem Amtsleiterbüro dahinter auf den Hof als Vorplatz bezogen. Alle weiteren Gemeindebüros sind an der Nordostfassade aufgereiht und können bei Bedarf später einfach adaptiert werden.

Ein Saal für Jede und Jeden
Der Saal selbst wird zur räumlichen Skulptur, ein abtrennbarer Bereich formt mit ebener Decke eine Nische im hohen Dachraum, welche bei offener Bespielung als Bühne gelesen wird. Tageslicht fällt von oben und über das historische Holzgeflecht der Giebelverkleidung von der Seite sanft gefiltert ins Innere. In jeder Nutzungsart von der Gemeinderatssitzung über kleine Workshops bis hin zum Konzert gibt es damit die passende Atmosphäre, ein Saal oder zwei Säle für Jede und Jeden.

Verbindung ohne Anbiederung
Die Anmutung des Zubaus sucht die Verbindung mit dem Bestand ohne sich anzubiedern. Kalkgeputzte Fassaden mit wenig weit gespannten Öffnungen entsprechen der ortstypischen Ziegelbauweise. Das Satteldach wird ziegelgedeckt und die Öffnungen mit Holzlatten geziert, die auch als Rankhilfen für Spalierpflanzen gedacht sind.

Status
Wettbewerb 2. Preis

Radegund, Oberösterreich
2025

Team Wettbewerb
Airam Eloende González Dorta
Ursula Hertl
Gernot Hertl