
Domquartier Salzburg
Eintauchen
BesucherInnen des Domquartiers Salzburg kommen über die beiden vergoldeten Durchgänge in den Innenhof der Residenz, der Eingang in das neue Besucherzentrum sitzt in der Seitenwand des Teufelsgangs. An dieser Schlüsselposition schont er die barocke Innenhoffassade, nutzt den bereits gebauten Bogengang als Überdachung und ist für Interessierte sowohl vom Residenzplatz als auch vom Domplatz kommend sofort sichtbar. Die abgeschrägte Laibung des Eintritts ist gemeinsam mit der Verlängerung nach oben als neue Adresse und Ort des Ankommens zu erkennen.
Innenhof
Die Möblierung des Innenhofes setzt sich aus Puzzleelementen zusammen und greift dabei mit spielerischer Heiterkeit Barockformen auf. Drei Bauteile davon sind mit Pflanztrögen für Bäume ausstaffiert, wieder andere mit eingearbeiteter Sitzstufe. Zusammengestellt referenzieren sie in solitärer Gesamtheit an die vielfältigen Brunnenplätze Salzburgs (Residenzbrunnen, Florianibrunnen, Wilder-Mann-Brunnen) und ermöglichen auf diese Weise Erholung auf dem Gastgartenpodest. Verschiedene Situationen und Figuren können arrangiert werden – bis hin zur Option die einzelnen Puzzleteile zu stapeln, um den Hof bei Bedarf gänzlich frei zu spielen.
Ein mobiles Café versorgt im Schatten und Schutz der Arkade die im Innenhof verweilenden Gäste und StudentInnen mit Erfrischungen, ohne dabei die Hofmöbel allein für konsumtives Handeln zu beanspruchen.
Besucher:innenzentrum
Eingangsetage
Die Struktur des Inneren des Besucherzentrums wird durch eine gewölbebreite Stiege gedacht, die unter der historischen Prunktreppe beginnend BesucherInnen mit angemessener Großzügigkeit zu Römermuseum und Domgrabungsmuseum führt. Begleitet wird diese von Nischen, die bereits an dieser Stelle Ausstellungsstücke präsentieren können.
Nach Durchwegung des Windfangs haben Besuchende in der ersten Raumschicht genug Platz zum Ankommen, Sammeln und Orientieren. Hier sind auch die Self-Check-in-Automaten positioniert. Sowohl Stiegenraum und Galerie als auch Durchblicke zu den Kassen vermitteln den Eindruck einer offenen Raumzone.
Im unteren Gewölbesaal sind Shop, Getränkeautomat, Verweilmöglichkeiten und die Touchpoints, mithilfe derer individuelle Routen durch das Haus zusammengestellt werden können, untergebracht. Nur ein Lift ist notwendig und so gesetzt, dass er zwischen allen drei Ebenen des Besucherzentrums vermittelt.
Untergeschoss
Im Untergeschoss werden BesucherInnen entlang von Museumsmöbeln und Ausstellungsstücken zu den Garderoben geführt. Toiletten sind hinter der massiven Mittelwand verortet. Nach dem Check-in beginnt das Römermuseum, welches nun über eine zusammenhängende und barrierefreie Fläche verfügt. Die insgesamt sechs Ausstellungsräume bieten Möglichkeit zur Präsentation und Bewusstmachung frühgeschichtlicher Epochen Salzburgs.
Kaisersaal – Museumsshop
Begehbares Möbel
Die neuen Möbel im Shop des Kaisersaals, die in einem Podest zusammengefasst sind, spiegeln den historischen Deckenstuck wider. Daraus ergeben sich die umlaufenden Abstände zu den Barockbänken. Die Arrondierungen der Möbel eignen sich besonders zum Präsentieren von Waren. Mit Teppich ausgelegt und als Plattform ausgebildet bietet das Podest den Vorteil die Elektrotechnik oberhalb des Parketts verteilen zu können. Gestalterischer Zugehörigkeit folgend wird die rote Farbe der bereits vorhandenen Möblierung fortgeführt, die goldene Bemalung neu interpretiert. Die zwischen Decke, Wand und Raummitte entfaltete Atmosphäre lädt zum Verweilen, Rasten auf den Friesbänken und zum Schmökern im Shop ein.
Garderobe
Die Garderobe der Prunkräume besteht aus einem selbstständig zu bedienenden Teil und einer Garderobe mit Service, die für Veranstaltungen genutzt werden kann. An dieser Stelle werden außerdem die Audio-Guides ausgegeben.
DOMGRABUNGS- & RÖMERMUSEUM
Neue Wegeführung
Über den Ausstellungsraum II gelangen BesucherInnen entweder linkerhand in das Römermuseum oder durch den neu geschaffenen Bogen in das kleine Foyer des Domgrabungsmuseums. Hier überbrücken Stiege und Lift den Niveauunterschied. Auf einer großen Plattform ankommend, kuratieren erneuerte Stege durch den Ausgrabungskomplex, erweitert wird die Route um einen mittigen Kreisgang, der näher an vorhandene Kleinfunde, Säulentrommeln und Mosaike führt. Der Notausstieg wird im Bestand, ohne weiter abgraben zu müssen, um 90 Grad gedreht, so ist er die natürliche Verlängerung des Ausstellungsweges. Abgedeckt ist die Entfluchtung durch das Tastmodell der Stadt Salzburg (momentan in der Franziskanergasse situiert, es ließe sich auch beispielsweise die Neuanfertigung eines Detailmodells der Domresidenz denken), das in seiner neuen Position auf Platzniveau die Arkaden als Verbindung von Dom- und Residenzplatz wieder freispielen würde, ohne dabei die gestalterische Aufdringlichkeit eines Notausstiegs zu markieren. Bei Bedarf hebt sich der Deckel des Modells durch eine hydraulische Mechanik.
Status
Wettbewerb
3. Preis
Salzburg
2024
Team Wettbewerb
Sarah Hopfner-Heindl
Siegfried Kraus
Airam Eloende González Dorta
Ursula Hertl
Gernot Hertl