Alpen Adria Universität

Die Magistrale als Ort des Verweilens und Treffens
Mit wenigen, aber die Atmosphäre im Inneren stärkenden Eingriffen wird Tageslicht aus neuen, teilweise ungewohnten Richtungen ins Haus geholt. Die Magistrale erhält vom Eingang bis zum Foyer der Hörsäle Durchblick, Großzügigkeit und gute Orientierbarkeit. Schon in der Eingangshalle weitet sich der Raum zum flexibel öffenbaren ’neuen‘ Oman Saal, dessen namensgebende Bilder nun davor im hohen Raum – mit genügend Luft und Abstand – positioniert sind. Die Hallennische mit Tageslicht kann dem Saal zugeschlagen werden. Weiße Decken und Wände werden von einem Terrazzo mit Weißzement ergänzt.

Mehr Licht!
Zwischen Foyer und Hörsälen erleuchtet ein Band aus aufgereihten Patios die Magistrale, sie folgen der Rhythmik der Stahlbetonrippendecke. Gleichsam Vitrinen mit Blick auf kleine, begrünte Waldlandschaften erwecken sie schon vom Haupteingang aus Neugier und laden mit ihren Sitzparapeten zum Verweilen ein. Sie unterstreichen die ruhig gestimmte Aura des großzügigen Innenraumes. Ihre Anmutung bildet auch den Rücken der Hörsäle aus, welche durch die gläserne Rückwand ins Blickfeld des Foyers gelangen.
Die Bibliothek darüber wird an der Schnittstelle des großen Saales zu den Nebenräumen ebenso vom Licht gegliedert. Vertikale Blickbeziehungen werden möglich.

Hörsaalschatullen
Die zum Foyer offenen Hörsäle sind als hölzerne Schatullen in akustisch gedämpfter Atmosphäre gedacht – nur die Lichtdecke aus satinierten Glasscheiben trägt die Worte des Vortragenden gezielt zu den Hörern. Tageslicht wird blendungsfrei über Raumnischen eingestreut. Es kommt jeweils von Glasdächern und wird als Streiflicht im Raum verteilt, bei den großen Hörsälen von seitlichen Nischen über die ganze Raumhöhe und bei den kleinen Hörsälen von oben über einen Umlenkungsraum oberhalb des Lagers.

Neue Fensterbandtextur
Die typische Fassadenerscheinung des Bestandes wird weitergedacht und gestärkt. Den Fensterbändern mit öffenbaren Flügeln werden Edelstahlrahmen vorgelagert, die vorderkantenbündig in der Fassade sitzen und somit auch die Stützenteilungen überdecken. Diese Rahmen nehmen eine variable Beschattung in Form von Raffstorejalousien samt seitlicher Führungsschienen in sich auf. Dies verbindet ein einfach wartbares und gewohntes Beschattungssystem mit der Möglichkeit, die Gliederung der Bänder gestalterisch in einer abstrakten Textur aufzulösen.

Spiegelung des Geschehens als repräsentativer Zugang
Der Platz ist eine ruhige befestigte Fläche aus gestocktem Betonstein, eroberbar und benutzbar. Ein neues Vordach nimmt die städtebauliche Logik von versetzten Baukörpern auf. Die Breite des Eingangstraktes wird gedanklich nach rechts verschoben und als optisch hauchdünne Platte auf die Höhe der Hausoberkante gesetzt. Dies erzeugt eine zugleich luftige wie würdevolle Anmutung. Der Eingang zieht die Blicke auf sich und bildet eine klare Adresse aus.
Die Dachplatte besteht aus poliertem Edelstahlblech, sie spiegelt das Geschehen auf dem Platz wider und rückt damit die Menschen in den Vordergrund, die dem Haus seinen Inhalt geben.

Status
Wettbewerb Finalist

Projektpartner
Hirm&Skrabl

Rendering
expressiv

Team
Cornelia Bräuer
Airam Eloende González Dorta
Christian Spindler
Jürgen Skrabl
Iris Hirm
Gernot Hertl